Tag 35 – 45

Hallo zusammen,

so da bin ich wieder. Zurück aus meinem Tempel Exil in Chiang Mai!

Die letzten 10 Tage waren auf jeden Fall eine gute Erfahrung für mich. Auch wenn es ein ständiges auf und ab war und ich nicht wusste ob ich das ganze bis zum Schluss durchziehen kann!

Aber es ist sehr schwer das erlebte in Worte zu fassen!

Gestern hätte ich auch noch was komplett anderes erzählt.

Angefangen hat es eigentlich ganz gut. Lustigerweise war mein Startdatum wohl ein offizieller Starttermin sodass noch 12 weitere Leute mit mir angekommen sind. Der Monk der für uns zuständig war hat uns rum geführt und uns erstmal erklärt was wir alles nicht dürfen! Gegen 5 pm sind wir dann alle mit ihm in den Tempel und los gings mit dem Meditieren! Bis 10:30 pm ohne Pause! Ich war echt sowas von fertig!und das ohne Essen! Bin nur noch ins Bett gefallen! Gott sei Dank sag ich nur mussten wir ja eh in unseren Meditationsklamotten schlafen da ich zum umziehen zu müde gewesen wäre. Am nächsten Morgen bin ich dann um 4am aufgestanden. Nach einer Stunde Meditieren bin ich dann aus dem Tempel raus und musste mich übergeben. So ging es den Tag dann leider weiter. Ich hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und eben Übelkeit. Wie mir später gesagt wurde ist das wohl eine Reaktion auf die Meditation! Die Übelkeit ging Gott sei Dank nach 2 Tagen weg aber bis zum 5. Tag hatte ich die Kopfschmerzen und dazu kamen dann durch das sitzen Schmerzen in den Beinen und am Rücken! Aber wie wurde mir so schön gesagt, ich muss die Schmerzen akzeptieren. Das ist eine Reaktion meines Körpers. Dazu kam natürlich auch, dass ich ständig Hunger hatte! Das Essen war nicht wirklich der Hit und das Abendessen hat einfach gefehlt. Vor jeder Mahlzeit wurde auch noch ca. eine halbe Stunde gebetet und gesungen sodass das Essen fast immer kalt war. Abends gabs dann noch einen Gemüse soyamilch Drink der den Hunger besaenftigen sollte. Allerdings auch eher gewöhnungsbedürftig der Drink!

So gegen 4 pm hatten wir immer Report bei einem der Monks, wo wir erzählen sollten wie viele Stunden wir meditiert haben, ob es Probleme gab und wo wir hilfreiche Tips bekommen haben wie wir mit unseren Problemen beim Meditieren umgehen sollen! Und natürlich wurde auch jeden Tag unser Pensum erhöht. Angefangen bei 15 Minuten sitzen und 15 Minuten gehen, am schluss waren es jeweils 50 Minuten. Pro Tag habe ich dann zwischen 8 und 11 Stunden meditiert.

Nach unserem Report haben sich einige aus der Gruppe beim Essensplatz zum teetrinken getroffen und haben dann verbotenerweise ein bissal gequatscht! Wenn der „mean Monk“ wie wir ihn nannten kam gab es natürlich riesig Ärger! Aber ohne diese paar Minuten hätte ich wahrscheinlich nicht bis zum Schluss durchgehalten!

Am 6. Tag ging es dann Gott sei Dank bergauf! Wir hatten Buddha day und es gab bereits zum Frühstück gutes Essen und eine entspannte Atmosphäre. Abends war dann noch eine spezielle Zeremonie zu Ehren von Buddha!

Am nächsten Morgen hatten wir dann auch den sogenannten Dhamma Talk mit der female Monk, die uns mal einiges über das Meditieren aber auch den Buddhismus erzählt hat. Das war unglaublich spannend und hat alles etwas erklärt und ich hab mich gleich etwas befreiter gefühlt! 😃

Trotzdem waren die Tage nicht leicht da ich besonders bei der Sitz Meditation unglaubliche Schmerzen im Rücken und den Beinen hatte. Und immer hiess es accept the pain, practice, practice, practice! Learning by doing! Besonders schlimm war auch für mich das lach- und smile Verbot! Offiziell durfte man niemanden direkt anschauen und zu lächeln! Gott sei Dank haben sich viele nicht dran gehalten sodass ich zumindest ein paar mal pro Tag lächeln konnte.

Ich wollte echt so oft aufgeben und hab mich dann doch immer wieder überzeugt noch den Rest der Zeit durchzustehen!

Und ich muss jetzt auch sagen ich bin sehr froh darüber! Es war wirklich ungeheuer hart und einige echt schlimme Tage für mich! Aber ich habe viel gelernt und auch ein bisschen mehr verstanden warum die Asiaten so sind wie sie sind! Die Idee die hinter allem steckt ist unglaublich toll! Selbst die vielen Regeln machen irgendwie sinn. Zum Beispiel das Essen: an dem Tag als es tolles Essen gab war ich so voll gefressen dass es so schwer war mich danach aufs medtiere zu konzentrieren! 😃

Gerade die Lieder und Gebete vorm Essen waren faszinierend! Es wurde gebetet dass das Essen lediglich gegessen wird um den Körper zu ernähren und nicht aus Lust Freude oder sonstwas!

Ob ich das könnte weiss ich nicht, aber es war eine Erfahrung Wert!

Am 10. Tag war ich dann allerdings echt froh dass es vorbei ist und ich habe mit einigen anderen in einem kleinem Restaurant um die Ecke des Tempels gequatscht!

Heute morgen sind wir dann alle zusammen in die City. Gestern hatte mir noch einer aus Myanmar geschrieben dass er in Chiang Mai ist und so bin ich in sein hostel gefahren. Das war leider voll und so bin ich nun mit noch einer vom Meditieren im hostel daneben!

Tja wie fühle ich mich jetzt? Heute einfach genial! Wie neugeboren! Unglaublich glücklich, entspannt und zufrieden! Keine Ahnung ob das neu die neu gewonnene Freiheit ist oder ob das andauert! Aber gerade ist es einfach nur ein tolles Gefühl! Ich werde auf jeden Fall nochmal Meditieren gehen vielleicht in Indonesien, da das Prinzip seinen Geist zu kontrollieren einfach toll ist!

Egal wie hart die Tage waren es hatte echt allerdings alles seinen Sinn! 😃

So und hier noch ein paar Bilder von meinem Zuhause, in dem ich die letzten 10 Tage verbracht habe!

Viele gruesse

 

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